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Durch die Hügel von Jütland

18. Juli.

Heute scheint nicht gerade unser Tag zu sein. Nach einer klaren Nacht, ist am Morgen ein so starkes Tau, als ob es geregnet hätte. Das ganze Innenzelt ist pflotschnass, super Paulo, warum hast du das Zelt nicht richtig abgespannt. Ich dachte kein Wind, keine Abspannung. Das nächste Malheur folgt sogleich: Bei einer Satteltasche fehlt eine Schraube, man kann die Tasche nicht mehr richtig am Gepäckträger fixieren. Mit dem richtigen Werkzeug kann der Schaden behoben werden. Und das hat gerade noch gefehlt, beim Navi ist der Akku leer,  dank der super Powerbank ist in zehn Minuten die Stromversorgung genügend. Dänische Kronen haben wir auch noch keine. In der Stadt fahren wir zum Glück bei einem Geldautomaten vorbei, bzw. halten wir an und besorgen uns die Kronen. Endlich, gegen elf können wir anständig fahren. Auf Rad-Ostseeroute fahren wir nun gemütlich dahin, nume nid jufle ist das Motto. Aber da kommen Steigungen und Abfahrten, dass es einem nur so gruuset. Fahren wir eigentlich auf das Hinterarni oder was ist los. Bei einer aufgestengelten Weihnachtsbaumplantage machen wir Mittagsrast. Meine gesetzlich angetraute Ehefrau, macht mich darauf aufmerksam, dass die Mittagsruhe mindestens 3/4 Stunden zu betragen habe. Das stehe im GAV, sollte ich eigentlich wissen, genau das habe ich meinen ehemaligen Mitarbeitern jeweils eingepaukt. Wie schnell man so Gesetze vergisst.....

Nach ausgedehnter Mittagsrast und kaum einer Minute weiterfahrt, die nächste Panne, eine Schrabe bei Gretis Gepäckträger fehlt, was nun? Wir können es nur behelfsmässig mit Schnur flicken.

Nun geht die Fahrt weiter, aber nicht mehr auf der Ostseeroute, sondern entlang der B 117. Beidseitig hat es einen super Radweg. Bei den Kreuzungen gibt es spezielle Fahrrad-Kreisel, das haben wir noch nirgendwo gesehen. Wir kommen auch viel zügiger voran. Gegen Abend wechseln wir wider auf die Radroute, ein besonderes Highligth wollen wir uns nicht entgehen lassen, den höchsten Berg von Süd-Jütland den 113m hohen Skamlingbanken, vergleichbar wie bei uns die Lueg . In Kolding stellen wir auf dem Campingplatz unser Zelt auf. In der Nacht regnet es wie aus Kübeln. Wir nehmen es locker, wir haben alles im trockenen und das Zelt ist  dicht.

Erkenntnis des Tages: Gesetze gelten auch wenn man pensioniert ist!

 

Viele Häuser sind mit Schilf gedeckt
Viele Häuser sind mit Schilf gedeckt
Getreidefelder so weit das Auge reicht prägen Jütland
Getreidefelder so weit das Auge reicht prägen Jütland
Fahrradkreisel
Fahrradkreisel

19. Juli.

Am Morgen, wie wir zusammenpacken wollen, kommt der nächste Regenschauer. Also was solls, im warmen Schlafsack, verweilt sich gut. Endlich hört es auf regnen und wir können zusammenpacken. Wir sind stolz, wie wir das hinkriegen ohne dass alles pflotschnass ist. Die gute Frau an der Reception gibt uns den Tipp in einem Kilometer habe es ein Einkaufscenter mit einem Cafe. Leider nein, es ist nur ein Verkaufsladen mit Gebäck. Wir kaufen Brötchen, organisieren einen Becher Kaffee und nun kann es losgehen. Bei der nächsten Ecke ein Fahrradändler und endlich ist die Reparatur am Gepäckträger erledigt. Speziell am ganzen: Wenn keine passende Schraube am Lager ist, schraube einfach an einem neuen Fahrrad eine ab. Das ganze kostet nicht mal etwas. Super, Danke dem Dansk Cykel Monteur😀

Die Fahrräder wollen nicht richtig rollen, ständig geht es auf und ab. Vergleichbar wie auf einem Wellblech. Es ist etwa das Feeling, wie wenn man mit dem Rad über das Dach vom Paul Klee Museum in Bern fährt und das den ganzen Tag. Am Horsens Fjord stellen wir unser Camp auf und kochen uns ein feines Nachtessen. 

Erkenntnis des Tages: Dänemark ist nicht flach wie ein Blech, sonder gewellt wie ein Wellblech

 

 

Abendstimmung am Horsens Fjord
Abendstimmung am Horsens Fjord

20. Juli.

Heute soll es gemäss Wetterbericht den ganzen Tag regnen. Schon um 7 Uhr hören wir die ersten Regentropfen auf unserem vier Sterne Hotel. Man muss wissen, unsere Behausung hat ein doppeltes Dach. Schnell zusammenpacken, dass ja nichts nass wird ist die Devise. Zum Glück hört der Regen auf, es waren nur ein paar Tropfen.

Wir stellen unsere Tourenplanung leicht um und wollen von Horsens ziemlich direkt nach Randers fahren. Das scheint nicht die beste Route zu sein. Gestern über das Wellblech, war nur der Vorgeschmack. Heute ist eine richtige Bergetappe. Wir sind gefühlte 15 mal über die Fritzenfluh gefahren. Es sind fast 800 Höhenmeter auf meinem Fahrradcomputer abzulesen.

Unser Vorsatz am morgen: Heute schlafen wir in einem richtigen Hotel. Um 15:00 Uhr machen wir uns schlau, was so in der Nähe ist. Super, in nur 7 Km Entfernung ist das Hotel Fru Larsen. Wir fahren noch einmal über die Fritzenfluh und schon sind wir bei dem Hotel. Oh Schreck, die gute Fru larsen ist ausgerechnet jetzt in den Ferien und hat geschlossen. Schade für Fru Larsen, sie hätte die guten Schweizer Franken sicher gut gebrauchen können.

Na was solls, wir haben ja unser Hotel bei uns und finden in der Nähe ein guter Platz zum Zelten.

Erkenntnis des Tages: Die direkte Linie ist nicht immer die schnellste!!

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Kommentare: 6
  • #1

    Rolf Jenni Ins (Montag, 22 Juli 2019 12:41)

    Hallo
    Im GLB Heft von eurer Reise gelesen. Weiterhin viel wunderschöne Momente und möglichst wenig Pannen.
    Viele liebe Grüsse aus dem heissen Seeland
    Rolf Jenni

  • #2

    Samuel Käser (Montag, 22 Juli 2019 15:42)

    Auch im GLB-Heft gerade heute von euch gelesen ... hey, ihr beiden, weiter so. Vielen Dank für die schönen Bilder und Berichte aus der Ferne. LG, Samuel und Franziska aus Lyss

  • #3

    Edith & Stefan (Montag, 22 Juli 2019 15:43)

    Auf dem Heimweg von der Ost-CH (mit dem Auto wohlverstanden) lese ich meinem Liebsten den gesamten Blog vor. Wir sind sehr, sehr beeindruckt von euch und eurer Tour! Beim nächsten Mal über die Fritzenfluh werden wir 100prozentig an euch denken!!
    Weiterhin gute Fahrt und wir freuen uns auf die Fortsetzung eures Blogs!
    Herzliche Grüße

  • #4

    Stutzmann's vo Oltigen (Montag, 22 Juli 2019 19:22)

    Freuet euch ufs Nordkap, mir si vor 9 Jahr dört gsi aber nid mitem Velo�. Witerhin ganz gueti Fahrt, liebi Grüess Christine u Fred

  • #5

    Lisi (Montag, 22 Juli 2019 23:58)

    Guete Reise durch Dänemark und möglichst wenig Pannen glg � � ��

  • #6

    Sämu (Donnerstag, 25 Juli 2019 18:38)

    Hey Pöilu, Betonbode veriagt, dschalig ustrückt, der tämprär isch nid Cho. Mit äm Bauherr äs klärendes Gespräch..........magschti no besinne!!!!!!!