Auf Schmugglers Pfaden

8. Etappe Alpe di Gruina - Ulrichen

Der Einstieg heute morgen ist gleich happig, steil geht es hoch zur Capanna Gorno-Gries. Die Hütte sieht von weitem aus wie ein futuristisches Raumschiff. Sie wurde vor über 10 Jahren modern umgebaut, die Verglasung auf allen vier Seiten, lässt eine Sicht von 360° frei. Schade konnten wir hier nicht übernachten, aber wenigstens den Durst können wir löschen.

Das Val Corno, das sich von der Capanna Gorno-Gries bis zum Passo del Corno hinzieht ist nicht nur schön, es ist wunderschön - und interessant obendrein. Nicht nur landschaftlich, sondern auch geologisch. Oder sind diese verrosteten Knöpfe, die oben auf dem Pass vom Schiefergestein abstehen, bloss die Überreste von Münzen oder Edelsteinen, die einem Schmuggler aus dem Sack gekullert sind? Könnte ja sein, denn zum Schmuggeln ist der Griespass wie geschaffen. Oft liess und lässt man die Schmuggler gewähren, nach der Devise: Wer diese Mühsal auf sich nimmt und die Dinge hier hinüberbuckelt, der darf auch etwas daran verdienen.

Wir werden nicht durch das Schmuggeln, jedoch mit einer prächtigen Aussicht belohnt: Mit der Gletscherwelt zwischen Blinnnenhorn und Ofenhorn, darunter der türkisblaue Griessee. Über dem Goms grüssen in der Ferne die Berneralpen.

Bedrohlich ziehen Gewitterwolken auf, gut sind wir heute früh gestartet. Bald erreichen wir oberhalb Ladstafel die Nufenenstrasse. Per Autostopp hole ich auf Alpe di Gruina unser Charly ab.

 Highlights des Tages: Die nette Familie, die mich per Autostopp über den Nufenenpass mitfahren lässt!

Durch das Äginental hinunter nach Ulrichen