13. Etappe Simplonpass - Gspon
Unser Verpflegungskonzept sieht jeweils so aus: Ein Stück Brot, Wurst, ein Apfel, etwas Trockenfrüchte und ein paar Energieriegel. Bis jetzt hat das und 1 1/2 Liter Getränke ausgereicht. Bei den Brunnen oder Bächen konnten wir immer die Getränkeflaschen auffüllen. An Kleider nehmen wir nur einen warmen Pullover und eine Regenjacke mit.
So sind unsere Rucksäcke relativ klein und leicht und wir kommen dementsprechend schnell vorwärts. Für die heutige lange Tour ist das besonders wichtig.
Auf dem Simplonpass beim runden Hotel Monte Leone steigen wir hinunter zur Alp Bielti mit ihren Steinhütten. Den langezogenen Bergweg zum Bistinenpass kenne ich bestens, er ist ein Teilstück des Gondo Marathons, den ich früher einige Male absolviert habe.
Eine Pyramide aus aufgeschichteten Steinen, von Soldaten errichtet, markiert den Bistinenpass. Es ist präzis mein früheres Batallion, das aus Zeitvertrieb den Steinhaufen aufgeschichtet hat.
Der Weg vom Bistinenpass zieht sich nun in stetigem auf- und ab der Bergflanke entlang, bis ins Obere Fulmoos, das zuhinterst im Nanztal liegt. Am Gegenhang endecken wir unseren weiteren Wegverlauf zum Gebidumpass, wo wir in ca. zwei Stunden später sein werden. Luftlinie gemessen sind es nur drei Kilometer; Wegstrecke jedoch vier mal mehr. Erinnerungen werden wach an Norwegen, wo wir vor einem Jahr manchen Fjord umradelten.
Schon lange beobachten wir das Wetter - über dem Fletschhorn werden die Wolken immer dunkler - Regen droht. Entlang dem Suonenweg Richtung Gibidumpass ziehen wir das erste Mal unser Regenzeug an. Es ist nur ein kleiner Schauer, bald scheint wieder die Sonne. Doch genau auf dem Pass hören wir Donnergrollen, was nun?
Steigen wir den kurzen Weg ab nach Giw und lassen uns mit der Sesselbahn nach Visperterminen fahren? Oder ziehen wir das Ding durch und bleiben auf der Route? Laut einem Wegweiser gibt es noch die Variante Waldweg nach Gspon. Auf der Karte ist nicht genau ersichtlich, ob dieser Weg kürzer ist. Zwei junge Einheimische hinter uns werden um Rat gefragt: Der Waldweg sei kürzer erklärt die junge Dame. Also der Fall ist klar - wir wählen diese Variante, im Wald ist man besser geschützt als oben auf dem Bergweg oder auf dem Sessellift.
Bald setzt Regen ein und im Wald sind wir einigermassen geschützt. Nach einer halben Stunde hat Petrus erbarmen mit uns und stellt den Regen ab.
Jedoch scheint er eine Zusatzschlaufe nach der andern auf unserer Route eingebaut zu haben, der Weg nach Gspon ist gspone lang und im Nachhinein stellen wir fest, länger als der Höhenweg. Endlich erreichen wir den kleinen Weiler hoch über dem Saastal.
Highlights des Tages: Der Suonenweg bis zum Gibidumpass
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Lisi Huber (Montag, 24 August 2020 00:56)
Eifach der Wahnsinn was dir leischtit, grosse Achtung!! � ❤️Liche Dank für die schöne Fōteli � u gäng viu Glück mitem Wätter!!