Verimbrüf und imbri

16. Etappe: Grächen - Gruben im Turtmanntal

Heute ist das Wetter perfekt, am morgen früh ist keine Wolke am Himmel in Sicht.

Schon von Grächen aus sehen wir auf der andern Talseite, wie auf einem Adlerhorst thronend, die Alp Jungu.

Wir kennen den steilen Aufstieg bereits von einer früheren Wanderung. Um Zeit und Kraft zu sparen besteigen wir in St. Niklaus die kleine Gondel zur Alp Jungu. Hier stehen die höchsten Schweizer Viertausender Parade. Die Mischabelgruppe mit dem 4545 Meter hohen Dom, das vergletscherte Dreigestirn Brunegg- Bis- und Weisshorn und hinten im Mattertal grüssen das kleine Matterhorn, Breithorn, die Zwillingsberge Castor und Pollux und der Lyskamm.

Durch Arven- und Lärchenwälder steigen wir gemütlich zur Waldgrenze auf 2300 Meter hoch. Diese liegt, wie überall im Wallis sehr hoch. An Lawinenverbauungen vorbei hält der Weg zu einem Grat, der das Jungutal vom Augstbord trennt. Durch ein riesiges Geröllfeld erreichen wir weglos den Embdbach.

Hier wird die Augsbordwasserleitung gefasst, sie ist eine der grossartigsten Walliser Suonen. Sie bringt Wasser zu den Wiesen der Gemeinden Embd, Törbel und Zeneggen.

Wieso gibt es im Wallis so viele Sounen?

Vor ganz langer Zeit fragte der Hergott einen Walliser: Soll ich es in eurem trockenen Tal mehr regnen lassen? Ds Wässru verstämm miär besser als Dü, antwortete dieser. Und so sind die Walliser bis heute auf ihre Wasserleitungen (Suonen, Bisses) angewiesen.

Über Geröllfelder steigen wir zum Augstbordpass auf, ein steifer Westwind weht uns um die Ohren. Der Himmel ist mittlerweile bedeckt, genau wie es der Gaudenz Flury von Meteo Schweiz angekündigt hat.

Der Abststieg führt uns am Seeli vorbei, über einige steile Kehren ins Grüobtälli und dann auf die Alpen Grüobu-Oberstafel und Grüobu-Unterstafel. Ein letzter Abstieg durch den Wald und wir sind in Gruben im Turtmanntal.

Für heute ist Schluss - mit dem letzten Bus fahren wir nach Oberems, mit der Seilbahn hinunter nach Turtmann und mit dem Zug nach Hause.

Highlights des Tages: Die Aussicht auf die Walliser Viertausender.