26. Etappe: Col de la Forcla - Lac d' Emosson
Der Abstieg nach Trient führt steil hinunter. Bald sind wir im kleinen Dorf mit der markanten rosafarbenen Kirche. Kaum vorstellbar, dass hier im Jahr 1844 Schweizer Soldaten in der Schlacht von Trient gegeneinander kämpften. Die Soldaten der liberalen jungen Schweizer führten Krieg gegen die konservativen katholischen Truppen.
Rund 60 junge Leute starben bei dieser Schlacht. Diese Niederlage besiegelt das Schicksal des liberalen Regimes und führte zur Auflösung der Bewegung Junge Schweiz.
Nachdenklich und ohne Worte nehmen wir den Aufstieg zur Alp Catogne in Angriff.
Wir überholen eine Gruppe Wanderer deren Leiterin offensichtlich überfordert ist. Zwei Teilnehmer haben im steilen Anstieg sichtlich Mühe, während die vordersten ein flottes Tempo anschlagen. Die Gruppenleiterin tigert von hinten nach vorne um die schnelleren zu bremsen und gleich wieder zurück um die überforderten zu motivieren. Wie geht das wohl aus, die Wanderung ist ja noch sehr lang und abkürzen kann man nicht?
Nach der Alp Catogne steigen wir abwärts richtung Le Chatelard. Vis a vis sehen wir die imposante Staumauer von Emosson, das Ziel unserer heutigen Etappe.
Wir kommen an einigen verfallenen Alphütten vorbei. Weit unten sehen wir eine grosse Herde Schafe, tatsächlich plötzlich stehen wir mitten in der Herde. Die Herdenschutzhunde sind zum Glück friedlich und nicht agressiv.
Bald sind wir im Grenzdorf Le Chatelard. Aus Zeitgründen besteigen wir die neu erstellte Standseilbahn zum Lac Emosson. Sie ist nach der neuen Stoosbahn die zweitsteilste derartige Bahn der Welt.
Ganz oben geniessen wir die prächtige Aussicht. Bei einer Käseschnitte und einem grossen Bier bestaunen wir die vielen 4000er des Mont Blanc Massiv.
Mit dem Postauto, das uns nach Finhaut fährt und dem Mont Blanc Express, einer Schmalspurbahn fahren wir via Martigny - Visp - Thun nach Hause.
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