Vom Herbst in den Frühling

Wanderung auf den Skomakernibba  20. Mai

Es ist kühl und neblig in Haugesund. Eine Velotour auf der Insel Karmoi ist das Ziel heute. Bei diesem Wetter mit dem Velo nein, mit dem Auto schon. Leider sehen wir die schönen Strände nur im Nebel.

Nichts wie weg hier, der norwegische Wetterdienst yr.no, auf dem wir uns jeweils erkundigen, wie das Wetter wo ist, meldet im Landesinneren das schönste Wetter.

Unser Ziel ist Vikedal zuhinderst am Sandejdfjorden ca. 60 km von Haugesund an der Atlantikküste. Dort am Bootshafen gibt es einen Stellplatz mit der ganzen Infrastruktur die wir brauchen.

Woow, zuvorderst an der Hafenmole ist alles frei, wahnsinn so ein Platz. Wir geniessen die warme Sonne, heizen den Grill ein und lassen es uns gut gehen.

Gegen Abend wollen wir auf die Skomakernibba (kleine Trollzunge) wandern. Hoffentlich ist der Aufstieg nicht so schwer wie der Name.

Die ersten 4km können wir mit den Velos fahren. In knapp einer Stunde wandern sind wir oben. Wir werden mit einer prächtigen Aussicht belohnt.

Jetzt sind wir im Land der Trolle. Bin ich ein Troll oder eher ein Depp, die Wasserflaschen vergessen einzupacken, das könnte sich fatal auswirken.

Man muss lieb sein mit den Trollen, sie helfen einem oft, aber nur wenn man sie nicht ärgert.

Wie ein Wunder fliesst ein winziges Bächlein durch den Wald. Meine Rettung vor dem verdursten!! Danke lieber Troll.

Blueschtfahrt  21. Mai

Heuerwetter!! Schön warm ist es, das Gras jedoch ist noch sehr kurz. Die Söiblumen blühen in voller Pracht.

Hier ist es 5-6 Wochen später als im schweizer Mittelland. Vor der Abfahrt zum nächsten Ziel, liegen wir an der Sonne und lassen uns bräunen. Es fällt uns schwer, diesen schönen Ort zu verlassen.

Die Weiterfahrt jedoch ist ein absolutes Highlilght.

Wir fahren durch das Tal der Wasserfälle. Auf den Bergen liegt noch viel Schnee, die Bäche und Flüsse führen viel Wasser. Beeindruckend das Tosen der Wassermassen.

Wir kommen in die Gegend des Hardangerfjordes. Der Hardangerfjord ist etwa 190 Km lang und bis zu 900 Meter tief und somit der zweitgrösste Fjord in Norwegen.

Das Klima ist hier sehr mild. Wir sehen am sonnigen Südufer ein einziger Obstgarten in voller Blüte. Wir halten immer wieder an und können uns kaum satt sehen. Jetzt können wir den Frühling, den wir in der Schweiz nicht hatten, doch noch erleben.

In Eidfjord schlagen wir unser Nachtlager auf. Die Nächte sind hier bereits sehr kurz. Um 23 Uhr ist es immer noch hell.

Nochmals im Schnee  22. Mai

Schockstarre!! Wie wir die Türe an unserem Charly öffnen, steht ein 18 stöckiges Hochhaus vor uns. Unbemerkt hat sich das Kreuzfahrtschiff AIDA PERLA angeschlichen. Für was haben Schiffe eigentlich ein Schiffshorn?

300m lang ist das Ungetüm.

Nichts wie los, wir wollen im nahen Coop noch einkaufen. Wenn die über 3000 Personen aussteigen und alle einen Kätschgummi kaufen, wollen wir nicht hinten anstehen. Wir haben echt bedauern mit der einzigen Verkäuferin im Laden.

Heute geht es in das Hochgebirge. Auf halber Höhe des Passes besuchen wir den berühmten Wasserfall Vøringsfossen. Impossanter als der Wasserfall, eigentlich sind es zwei gegenüberliegende Wasserfälle, dünken uns die Stege und Aussichtsplattformen für die Besucher. Wir sind verwöhnt von unseren Wasserfällen im Berner Oberland.

Die Strasse führt entlang der berühmten Hardangervidda. Die grösste Hochebene Europas erstreckt sich auf über 8000 Quadratkilometern im Südwesten von Norwegen. Eine Durchquerung ist nur in einer mehrtägigen Wanderung möglich und für viele Outdoor-Fans ein absolutes Highlight. Einen kleinen Eindruck von dieser Naturschönheit bekommt man aber bereits auf dieser Fahrt am Rand der Hochebene.

Zurzeit liegt noch ziemlich Schnee und das auf einer Höhe von rund 1200 meter über Meer. So hoch ist das erwähnte Hochgebirge hier in Norwegen.

Wir fahren ostwärts über Geilo (geiler Name) Gol noch Fagernes zum nächsten Übernachtungsort.