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Im Setestal


Neset Camping  19. Juni

 

In Norwegen beginnen jetzt die Schulferien, die ganze zwei Monate dauern, erst ab 20. August müssen die Schüler wieder die Schulbank drücken.

Es hat jetzt merklich mehr Wohnmobile unterwegs, auch Deutsche und Holländer sind nebst den Norwegern zu sehen und strömen in ganz Europa aus.

 

Wir haben uns entschieden, mit der Fähre von Kristiansand nach Hirtshals zu fahren. Unsere Recherchen ergeben, dass es gewaltige Unterschiede bei den Preisen für die Überfahrt gibt. An den Wochenenden sind die Preise dreimal so hoch, wie zum Beispiel am Montag. Wir buchen die günstigste Fähre, die am Montag 26. Juni um 16:30 losfährt.

 

Somit haben wir noch gut eine Woche Zeit um den Süden Norwegens zu erkunden. Auf dem Nesetcamping im Setesdalen wollen wir die restlichen Tage in Norwegen bleiben.

 

Neset Camping in Setestal
Neset Camping in Setestal

Standortwechsel  20. / 21. Juni

 

Zuvorderst auf dem Campingplatz, direkt am See, richten wir uns ein. Neben dem asphaltierten Standplatz hat es zu jeder Parzelle einen kleinen Rasen.  

 

Die Parzellen sind für uns ungewohnt klein. Die Wohnmobile sind gleichmässig aufgereiht alle mit der Front nach vorne. Neben uns steht ein belgisches Wohnmobil das aus unerklärlichen Gründen Rückwärts eigeparkt hat. Folgedessen ist sein "Hauseingang" vis a vis unserem Eingang und der kleine Rasen beanspruchen beide Parteien.

 

Auf der anderen Seite unserer Wohnung sitzen vier redselige Holländer in zwei Meter Entfernung von uns. Leichter Unmut kommt bei uns auf. Wir sehen uns um für einen ruhigeren Platz.

Auf der anderen Seite hinter einem kleinen Hügel etwas abseits von den anderen Plätzen wäre ein Traumplatz. Leider steht dort ein deutscher VW Bus.

 

Am nächsten Morgen, wir können es fast nicht glauben, ist der Patz leer. Sofort zügeln, bevor der begehrteste aller Plätzte bestzt ist.

Ordnungshalber melden wir unsere zügelte dem Platzwart. Dieser lacht nur und sagt: Han har det, was auf deutsch heisst: Der erste hats.

Unser Traumplatz liegt in einer kleinen Bucht direkt am See. Es ist der einzige Schattenplatz auf dem ganzen Camping. Wir sind hier total ungestört und völlig allein, welch ein Glück!

 

 

Der erste Stellplatz, eingepfercht zwischen Wohnmobilen
Der erste Stellplatz, eingepfercht zwischen Wohnmobilen
Platz nach dem zügeln
Platz nach dem zügeln
Rechts aussen auf der kleinen Halbinsel wohnen wir
Rechts aussen auf der kleinen Halbinsel wohnen wir

 

 

Ardalsknappen  22. Juni

 

 

Bis am nächsten Montag unsere Fähre in Kristiansand fährt, wollen wir an diesem Traumplatz bleiben, das schöne Wetter geniessen und die nähere Umgebung erkunden.

 

Der Ardalsknappen ist ein Berggipfel 760 Meter über Meer. Die Tour wird in der norwegischen Wanderskala als mittelschwer bis schwer eingestuft. Geradezu einladend ein Berglauf-Trainig in Norwegen zu absolwieren. Der Einstieg liegt direkt am Campingplatz, ist sehr steil, ruppig und verblockt, rennen ist hier unmöglich.

 

Weiter oben nach ungefähr zwei Kilometern wird der Pfad flacher, es geht auf und ab durch Heidelbeersträucher, ab und zu ein kleiner Bach, ein bisschen Sumpf und über viele Granitplatten. Ab 700 Meter über Meer liegt hier die Baumgrenze.

 

Oben angekommen, tief durchatmen, Eintrag in das Gipfelbuch und das wichtigste, die Aussicht geniessen.

Genau wegen dem rennt man ja schliesslich den Berg hoch.

 

Ich freue mich schon auf das abwärts rennen, früher eine Stärke und Lieblingsdisziplin von mir. Mit der nötigen Vorsicht, lasse ich es sausen. Die Granitplatten sind sehr griffig, bei nässe jedoch sehr glitschig. Und genau das wird mir zum Verhängnis, rutsch, zack schon liege ich am Boden. Knie und Ellbogen sind geschürft, sonst ist alles in Ordnung. Die restliche Wegstrecke geht dann locker und flowig gut zu Ende.

 

Auf dem Weg zum Ardalsknappen
Auf dem Weg zum Ardalsknappen
Aussicht vom Gipfel
Aussicht vom Gipfel

Ørnenapen  23. Juni

 

Die spektakuläre Felszunge Ørnenapen ragt rund 350 Meter über dem Byglandsfjord in eine atemraubende Kulisse. Nervenkitzel pur und dazu ein unbezahlbares Panorama über den Byglandsfjord…!! Aus gutem Grund wird diese furchteinflössende Felsformation auch als Trollzunge des Setesdalen bezeichnet.

 

Mit den Fahrrädern radeln wir 17 Kilometer taleinwärts zum Einstieg dieser Wanderung.

Fast die gesamte Wegstrecke bis zum Ziel führt durch ein bewaldetes Gebiet und durch trockenes Terrain. Lediglich eine kleine Lichtung mit einer feuchten Wiese ist zu überqueren. Stellenweise öffnet sich der Blick von einigen felsigen Flächen über den Byglandsfjord – ideale Wegpunkte für eine kurze Pause.

Da ist er….!! Die markante Felszunge ist nicht zu verfehlen, ragt sie doch schwindelerregend über dem steilen Abgrund. Die Bauernhöfe liegen wie in einer Miniaturwelt unter uns und die Straße Rv 9 schlängelt sich wie eine Modellrennbahn durch das Tal. Der Blick geht weit über den Byglandsfjord mit seinen kleinen Inseln und bewaldeten Ufern – eine faszinierende Landschaft.

 

 

Hier beginnt der Aufstieg
Hier beginnt der Aufstieg
Aussicht vom Ornenapen
Aussicht vom Ornenapen
Etwas Nervenkitzel
Etwas Nervenkitzel

Drohnenrettung 

 

Um spektakuläre Bilder zu knipsen, und diese auf Instagram zu posten, werden oft Drohnen eingesetzt. Auch hier oben wird das angewendet.

Allerdings sitzt das High-Tech Gerät zehn Meter oben in einer Tanne und geniesst die Aussicht vom Tannenast.

 

Nervig wirft  der Besitzer der Drohne, Tannzapfen und Aststücke nach oben, in der Hoffnung mit einem Volltreffer das Gerät herunterzuholen..

Wir sehen dem ganzen Treiben interessiert zu. Nun versucht der junge Mann auf die Tanne, die nahe am überhängenden Abgrund steht, hinaufzuklettern. Seine Frau mit den kleinen Kindern mahnt zur Vorsicht. 

 

Jetzt meldet sich mein Helfersyndrom: Kurz überlegen--Lösung suchen--Lösung finden, es gibt nur eine.

Mit einem langen Ast die Drohne von unten anheben und diese aus der Verhederung lösen.

 

In der Nähe liegt ein morscher Ast, dieser ist jedoch zu kurz. Traurig sieht mich der Drohnenbesitzer an. Das kriegen wir hin ermuntere ich ihn. Wir binden einfach zwei lange Äste zusammen und dann geht es bestimmt.

 

Greti hat immer ein Dreiecktuch bei sich, mit diesem und einem Schuhbändel binden wir die Äste zusammen.

Ein bisschen stochern mit dem Ast und schon landet die Drohne in den Heidelbeerstauden.

 

Unendlich dankbar nimmt der junge Mann das Gerät in Empfang.

 

Erkenntnis des Tages: Sackmesser, Schnur und eine kleine Apotheke gehören auf jede Tour.

 

Frühstück am See
Frühstück am See
Besuch von einem Austernfischer
Besuch von einem Austernfischer
Die junge Elster beobachtet uns beim Frühstück
Die junge Elster beobachtet uns beim Frühstück

 

Siesta  24. 25. Juni

 

Wir geniessen das herrlich schöne Wetter, erkunden mit den Velos das gegeüberliegende Seeufer und klettern auf die Felsen über dem Campingplatz. Sogar ein erfrischendes Bad im glasklaren Wasser geniessen ich.

 

Am Abend beeindruckt uns immer die Ruhe am See. Da es praktisch keine Häuser rund um den See hat, sehen wir keine Lichter. Wie muss es wohl im Winter sein, wenn es stockdunkel wird?

 

 

 

Rast auf der Velotour
Rast auf der Velotour
Drüben ist der Campingplatz
Drüben ist der Campingplatz
der Strichcode-Wald
der Strichcode-Wald
Morgenstimmung um 4 Uhr
Morgenstimmung um 4 Uhr
Wolken ziehen auf, was bedeutet das?
Wolken ziehen auf, was bedeutet das?

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Kommentare: 1
  • #1

    Lisi Huber � (Donnerstag, 29 Juni 2023 08:49)

    Greti hets keiner blaui Möse gä!? Blasers dein Freund und Helfer u gäng z beschte Material derbi!! Dir sit eifach soo genial!! Macht der säubst uslöser die schöne Fotos vo öich Zwöi hübsche!? � � Wunderbar di Bilder u Geschichte!!LG � u gueti Witerreis!!